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Unterrichtsprotokoll vom 18.11.2003 zum Thema: Powerpoint-Vortrag zu Radermachers Buch „Balance oder Zerstörung“

In dieser Doppelstunde zeigte uns Herr Gansczyk eine Powerpräsentation, die er von Frithjof Finkbeiner, unter anderem Gründer der Stiftung global contract, auf Anfrage erhalten hatte.

Zur Einleitung erinnerte Herr Gansczyk an die Titanicfolie zum Weltgipfel in Johannisburg, die wir am Anfang der 12 behandelt hatten. In diesem Zusammenhang lässt sich auch die Belastungsgrenze der Erde, die Hans Peter Dürr auf 9 Terawatt festgelegt hat, mit einbeziehen, die bereits um 4 Terra Watt überschritten sein soll. Ob es nun genau so ist lässt sich schwer sagen, jedenfalls ist die Belastungsgrenze nahezu, wenn nicht schon ganz erreicht.

Ein weiterer Anknüpfungspunkt, den Herr Gansczyk aufzeigte ist der Bezug zum Vortrag von Ernst Ulrich von Weizsäcker, der in seiner Einleitung erklärte, dass die wirklich wichtigen Entscheidungen auf der höchsten Ebene der WTO getroffen werden, auf die weder der Bürgermeister noch die Regierungspräsidentin Einfluss haben.

Doch ist es das Ziel von Weizsäcker und Radermacher zu versuchen, das oberste System für eine nachhaltige und friedliche Zukunft zu beeinflussen.

Die folgende Präsentation trug den Titel „Balance oder Zerstörung – Unser Umgang mit endlichen Ressourcen“ . Frithjof Finkbeiner, von dem Herr Gansczyk diese Präsentation erhalten hatte, hatte die Idee, sich für die Umwelt einzusetzen und um diese Idee zu verwirklichen, verkaufte er Teile seiner Unternehmen und gründete Stiftungen wie zum Beispiel global contract oder global marshall plan .

Am 30. Januar 2004 soll der marshall plan der europäischen Kommission vorgestellt werden, um ihn dann in einem zweiten Schritt auf Weltebene zu bringen.

Das erste Bild der Präsentation zeigte den Sitz der Stiftungen global contract, global marshall plan und des Club of Rome und dessen Generalsekretärs. Auf Weltebene ist Hassan von Jordanien der Präsident des Club of Rome.

Danach wurden zwei Bücher gezeigt „Die Grenzen des Wachstums“ die von Club of Rome unterstützt werden.

Dem folgten mehrere Schaubilder. Das erste Schaubild war eine Wachstumskurve der Weltbevölkerung bis 2050. Bis 1927 brauchte es 10000 Generationen um eine Bevölkerungszahl von 2 Milliarden zu erreichen, jedoch wird es gerade ein Menschenleben benötigen von 1927 bis 2050 bis die Bevölkerung auf 9-10 Milliarden angewachsen ist.

An dieser Stelle ging Herr Gansczyk auf verschiedene lineares Denkmuster ein.

Zur Erläuterung benutze er das Bild eines auf der Spitze stehenden Bleistiftes. Zuerst, wenn der Bleistift eine Zeit lang steht, glaubt man, dass er im Gleichgewicht sei und für immer stehen bleiben wird; doch dann fällt er innerhalb kürzester Zeit. Dies ist genauso mit dem Bevölkerungswachstum. Zu erst wuchs es so langsam, dass man es gar nicht so sehr mitbekommen hat, aber ab 1927 schoss es dann in die Höhe und kann innerhalb von nur einem Menschenleben 8 Milliarden erreichen.

Das dritte und vierte Schaubild verdeutlichen die Ressourcenverteilung in Beziehung zur Bevölkerungszahl im Norden und im Süden. Im Norden leben 20% der Weltbevölkerung verbrauchen 80% der Ressourcen. Im Süden hingegen leben 80% der Weltbevölkerung und verbrauchen nur 20% der Ressourcen.

Dieses Bild wird noch einmal in Form zweier angezündeten Bomben dargestellt. Auf der Bombe, die den Norden darstellt, steht immer ressourcen- intensiverer Lebensstil auf der Bombe, die den Süden darstellt, steht schnell wachsende Bevölkerung und immer mehr Menschen.

Diese drei Bilder veranschaulichen die ungerechte Ressourcenverteilung und die Notwendigkeit einer schnellen Änderung der Weltmarktwirtschaft, um den legitimen Aufholziele des Südens gerecht zu werden. Weitere Herausforderungen stellt die wachsende Weltbevölkerung und die Nachhaltigkeit der Umwelt dar.

Ungerechtigkeitsgefühle können Hass gegen den Norden hervorbringen bzw. haben es bereits getan, wie man an dem 11.9.01 sehen kann.

Erfordernisse die in der Präsentation genannt werden, um das Ziel einer friedlichen, nachhaltigen Zukunft zu erreichen benötigt werden, sind Frieden, Menschenrechte, Vermeidung von Terror und Intaktheit der Umwelt. Auch im technischen Fortschritt sind Erfordernisse gestellt, wie die Erhöhung der Ressourcen – Produktivität um den Faktor 10 in diesem Jahrhundert.

An dieser Stelle der Präsentation werden Prof. Dr. Friedrich Schmidt-Bleek, Prof. Dr. Ernst Ulrich Weizsäcker und Prof. Dr. Dr. Franz Josef Radermacher genannt, die sich besonders mit diesem Thema befassen.

Das Beispiel eines Ingenieurs, das Herr Gansczyk hier anknüpft, zeigt einen nachahmenswerten nachhaltigen Lebensstil. Dieser Ingenieur hat auf dem Dach seines Hauses eine Photovoltaikanlage installiert und sein Haus so ausgerichtet, dass er die Sonneneinstrahlung optimal ausnutzen kann und sogar noch mehr Energie ins Netz einspeisen kann, als er mit dem Auto verbraucht, so dass man sagen kann, dass er überhaupt keine Energie verbraucht und somit ein Vorbild für alle anderen Menschen sein könnte.

In der Präsentation folgte dann eine genauere Erklärung des Faktors 10.

Erstens muss eine Erhöhung der Ökoeffizienz stattfinden und eine Dematerialisierung um den Faktor 10 über 50-100 Jahre und zweites muss eine zeitsynchrone Erhöhung des Bruttosozialproduktes um den Faktor 10 im selben Zeitraum zustande kommen.

Um ein negatives Beispiel der Dematerialisierung zu geben wird das Beispiel des Papierverbrauchs herangezogen. Um Papier zu sparen, kann man den PC verwenden, jedoch werden trotzdem alle Sachen noch einmal ausgedruckt, wodurch im Endeffekt mehr Papier verbraucht wird als vorher. Dies nennt man einen Bumerangeffekt: höherer Verbrauch trotz angeblicher Dematerialisierung

Die Frage der Gerechtigkeit wird in der Präsentation durch die Berechnung des Equity-Faktors (das niedrigste Einkommen dividiert durch das Durchschnittseinkommen) behandelt.

Die Berechnung muss mindestens 50% ergeben um die EU- Armutsdefinition zu erreichen. Beispiele für Werte über 50% sind Japan mit 62%, Finnland mit 61% und Deutschland mit 57%. Beispiele für Werte unter 50% sind Russland mit 37% und Brasilien mit 27%.

Da auf der Weltebene der Equity gerade 12,5% beträgt spricht man von einer extremen globalen Apartheid.

Im letzten Teil der Präsentation wird auf einen Zeitungsartikel in Bild der Wissenschaft eingegangen. In diesem Artikel geht es um den Marshall Plan für die ökosoziale Marktwirtschaft und um den Weltvertrag, der das gleiche auf der Weltebene darstellt.

Zur Co-Finanzierung für ein neues System wird die Besteuerung von Flugzeugen, Geldgeschäften weltweit, Schiffsdiesel usw. angeführt. Allein die Besteuerung der Co2 – Emissionen würde schon 120 Milliarden Euro einbringen. In diesem Artikel wird das Ziel der Veränderung der Rahmenbedingungen für die globale Wirtschaft genannt.

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