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Interkultureller Humanismus, Weltethos
Weltinnenpolitik/Erdpolitik und ökosoziale Marktwirtschaft in der Bildungspraxis von Klaudius Gansczyk

Für den Fall, dass Sie lieber auf Papier lesen, gibt es diesen Text auch als Word Dokument zum Download in unserem Downloadbereich.

Der Text ist in Überschriften gegliedert. Sie können sich also entweder den ganzen Text durchlesen oder die folgenden Teilaspekte des Textes ansehen.

Struktur:
Der „Dialog der Kulturen“ als Gegenparadigma zum „Kampf der Kulturen“
Krieg gegen den Terrorismus oder Marshall-Plan für die Erde als zentrales Organisationsprinzip des globalen Zusammenlebens
Neue Feindbilder für die Menschheit
Überwindung der Institution des Krieges durch Weltinnenpolitik ?
Weltethos als moralischer Minimalkonsens für das globale Zusammenleben
Balance oder Zerstörung – ein Plädoyer für eine weltweite ökosoziale Marktwirtschaft
Der Beitrag der interkulturellen Philosophie zu einem planetarischen Bewusstsein
Planetarisches Bewusstsein, Interkultureller Humanismus, Weltethos, Weltinnenpolitik, Erdpolitik und weltweite ökosoziale Marktwirtschaft als Visionen in der Bildungspraxis für ein Zusammenleben auf dem Heimatplaneten Erde


Diese Einführung versucht die mögliche Bedeutung der Visionen Interkultureller Humanismus, Weltethos, Weltinnenpolitik/Erdpolitik und weltweite ökosoziale Marktwirtschaft in der Bildungspraxis für die konkrete Bildungspraxis ein wenig zu erhellen. Die Ausführungen beruhen auf Erfahrungen aus dem Philosophieunterricht mit Schülerinnen und Schülern der gymnasialen Oberstufe, der den Heranwachsenden eine geistige Orientierung in Richtung eines planetarischen Bewusstseins in Anbetracht einer international und interkulturell zusammenwachsenden Welt vermitteln soll.

Ohne eine systematische Darstellung anzustreben, die den Rahmen dieses Beitrages überschreiten würde, werden zunächst einige zukunftsbedeutsame Aspekte vorgestellt, die im Spannungsfeld zwischen einem befürchteten „Kampf der Kulturen“ und einem gewünschten und geforderten „Dialog der Kulturen“ den Globalisierungsprozess begleiten. An anderer Stelle dieser Homepage werden konkrete Umsetzungen dieser Orientierungsversuche in die Bildungspraxis vorgestellt.

Der „Dialog der Kulturen“ als Gegenparadigma zum „Kampf der Kulturen“

„Wir haben das dritte Jahrtausend durch ein Feuertor betreten. Wenn wir heute nach dem Horror des 11. September besser sehen und weiter sehen, werden wir merken, dass Menschlichkeit unteilbar ist.“

UN-Generalsekretär Kofi Annan. Friedensnobelpreisverleihung, Dankesrede. Stockholm, 10. Dezember 2001.

Das erste Jahr 2001 des neuen Jahrtausends erklärte die Generalversammlung der Vereinten Nationen zum „Jahr des Dialogs zwischen den Kulturen“. Aus diesem Anlass verfasste im Auftrag von Kofi Annan eine Gruppe bedeutender Persönlichkeiten aus der ganzen Welt unter dem Titel “Brücken in die Zukunft” ein „Manifest für den Dialog der Kulturen“, das den Opfern des Terroranschlags vom 11. September 2001 gewidmet ist. Das Manifest kann auf dem Hintergrund von Sorgen und Ängsten hinsichtlich der Belastbarkeit der Umwelt und der Lebenschancen zukünftiger Generationen als weltanschauliche und ethische Grundlage für ein möglichst harmonisches Zusammenleben von Mensch, Tier und Pflanze in biologischer und kultureller Vielfalt aufgefasst werden. Im Dialog zwischen den Kulturen sieht das Manifest das entscheidende Paradigma, das ein friedliches Einspielen bzw. Zusammenleben der Kulturen im „Garten des Menschlichen“, in dem es noch recht wild und ungeordnet zugeht, gewährleisten könnte. Im Rückblick auf das wohl brutalste Jahrhundert der menschlichen Geschichte stellt es diesen „Dialog der Kulturen“ als zukunftsfähigen Weg in expliziten Kontrast zu S.P. Huntingtons bedrohlichem Gegenparadigma vom „Kampf der Kulturen“.

Huntingtons Auffassung nach wird im 21.Jahrhundert d ie zentrale und gefährlichste Dimension der kommenden globalen Politik der Konflikt zwischen Gruppen aus unterschiedlichen Zivilisationen sein. Dabei unterscheidet er grob 7 Kulturkreise: den sinischen, japanischen, hinduistischen, islamischen, westlichen, lateinamerikanischen und den afrikanischen. Im historischen Rückblick auf den westlichen Imperialismus, der im 19.und 20 Jahrhundert in der Dominanz über Asien, Indien, Afrika und große Teile des Nahen Ostens kulminierte, gelangt Huntington zu dem Fazit :

„ 400 Jahre lang bedeuteten interkulturelle Beziehungen die Anpassung anderer Gesellschaften an die westliche Kultur“

und gibt als Schlüssel zum Erfolg für den Aufstieg des Westens an :

„ Der Westen eroberte die Welt nicht durch die Überlegenheit seiner Ideen oder Werte oder seiner Religion (zu der sich nur wenige Angehörige anderer Kulturen bekehrten), sondern vielmehr durch seine Überlegenheit bei der Anwendung von organisierter Gewalt.“

Unter dieser Optik lässt sich das Wettrüsten während des kalten Krieges, das zur Entwicklung von militärischen Zerstörungspotentialen führte, die die gesamte Menschheit mit der Auslöschung bedrohen, als ein Streben nach Überlegenheit in der möglichen Anwendung von organisierter Gewalt auffassen. Der Westen mit der Supermacht USA als Zentrum ging aus dem kalten Krieg als wirtschaftlich und militärisch hochüberlegener Sieger hervor. Für das 21. Jahrhundert erwartet Huntington jedoch Entwicklungen auf globaler Ebene, die zu einem relativen Niedergang des Westens führen werden.

Während das 20. Jahrhundert durch Konflikte zwischen politischen Ideologien geprägt war, die Produkte des Westens sind (Liberalismus, Sozialismus, Marxismus, Kommunismus, Sozialdemokratie, Konservativismus, Nationalismus, Faschismus, Demokratie ...), werden seiner Auffassung nach im 21.Jahrhundert an ihrer Stelle Religionen und „andere kulturell gestützte Formen von Identität und Bindung“ treten. Die Rückbesinnung nichtwestlicher Länder auf Jahrhunderte alte Religionen und gewachsene Traditionen werde - mit zunehmender eigener wirtschaftlicher, militärischer oder auch Bevölkerungsstärke und mit abnehmender Orientierung am Westen - das Weltgeschehen entscheidend mitbestimmen, so dass

•  die globale Politik nicht mehr bipolar, wie während des kalten Krieges, sondern multipolar und multikulturell geprägt sein werde,
•  das Machtgleichgewicht zwischen den Kulturkreisen sich verschieben werde,
•  der Westen zu Gunsten von z.B. asiatischen oder islamisch geprägten Ländern an Einfluss verlieren werde,
•  die kulturellen Werte als Basis für gesellschaftliche Ordnungen dienen würden,
•  die universalistischen Ansprüche des Westens im Konflikt mit anderen Kulturkreisen zurückgewiesen würden
•  und das Überleben des Westens von der Fähigkeit zur eigenen Identitätsbekräftigung, zur Einschränkung des Universalisierungsanspruchs und zum Selbstschutz vor den Herausforderungen durch nichtwestliche Gesellschaften abhängen werde.

Zum Verhältnis der westlichen Kultur zu den übrigen Kulturen erhebt Huntington am Ende seines Buches die Warnung:

" Die Zukunft des Friedens und der Zivilisation hängt davon ab, daß die führenden Politiker und Intellektuellen der großen Weltkulturen einander verstehen und miteinander kooperieren. Im Kampf der Kulturen werden Europa und Amerika vereint marschieren müssen oder sie werden getrennt geschlagen.“

Der sich unmittelbar an diese Warnung anschließende letzte Satz in Huntingtons Buch bildet eine Art Vorwegnahme der Leitidee nach dem Terroranschlag vom 11.September 2001 im Kampf bzw. im Krieg gegen den Terrorismus:

„ In dem größeren Kampf, dem globalen eigentlichen Kampf zwischen Zivilisation und Barbarei sind es die großen Weltkulturen mit ihren großen Leistungen auf dem Gebiet der Religion, Kunst und Literatur, der Philosophie, Wissenschaft und Technik, der Moral und des Mitgefühls, die ebenfalls vereint marschieren müssen, da auch sie sonst getrennt geschlagen werden."

Das Manifest „Gerechter Krieg gegen den Terror“ vom Februar 2002, das von 60 US-amerikanischen Intellektuellen der „What-we-are-fighting-for“- Gruppe des Instituts of American Values , zu der auch S. Huntington gehört, unterzeichnet wurde, lässt sich als moralische Rechtfertigung des Kampfes zwischen „Zivilisation und Barbarei“ auffassen.

Krieg gegen den Terrorismus oder Marshall-Plan für die Erde als zentrales Organisationsprinzip des globalen Zusammenlebens

Der US-Präsidentschaftsmitbewerber von 2001 Al Gore fordert i n seinem Buch „Wege zum Gleichgewicht- Ein Marshallplan für die Erde“ in Anbetracht des von ihm ausführlich dargelegten verlorenen ökologischen Gleichgewichts der Erde für die Politik nach Beendigung des kalten Krieges :
„Es gilt, die Rettung der Umwelt zum zentralen Organisationsprinzip unserer Zivilisation zu machen.“

Die Größe dieser Aufgabe verdeutlicht er, indem er sie mit zwei anderen zentralen Organisationsprinzipien nicht nur der amerikanischen Regierung, sondern der ganzen Gesellschaft vergleicht, nämlich mit dem Kampf gegen den Faschismus, der erst mit dem 2. Weltkrieg endete, und mit dem Kampf gegen den Kommunismus, der durch den Fall der Mauer besiegelt wurde und der die Auflösung der ehemaligen Sowjetunion zur Folge hatte. Auf diese beiden großen Ziele wurden alle gesellschaftlichen Kräfte, Wissenschaft und Technik, Finanzen und Wirtschaft, Politik und Ideologie ausgerichtet. Die Entwicklung der Atombomben im 2. Weltkrieg und der Rüstungswettlauf während des kalten Krieges waren nur die auffälligsten Erscheinungsformen des Kampfes gegen den Faschismus bzw. gegen den Kommunismus. Ebenso große Anstrengungen erwartet Al Gore für den Kampf gegen die Umweltkrise.

„Ob wir es nun einsehen oder nicht, wir befinden uns in einem großen Kampf um das verlorene Gleichgewicht unserer Erde, in dem sich das Blatt nur dann zu unseren Gunsten wenden wird, wenn die Mehrzahl der Menschen dieser Welt durch die drohende Gefahr aufgerüttelt wird und ihre Kräfte in gemeinsamer Anstrengung vereint.“

Wie der Marshallplan der USA von 1947 die Widerstandskraft Westeuropas gegen die Ausbreitung des Kommunismus stärkte, so sollte ein „Marshallplan für die Erde“ gegen die ökologischen Bedrohungen erfolgreich sein. Al Gores Vision von der Rettung der Erde sollte zum neuen, die ganze Menschheit umfassenden Organisationsprinzip aufsteigen.

Im Kontrast zu Al Gores Forderung zeichnet sich nach dem Terroranschlag vom 11. September 2001 ab, dass US-Präsident George W. Bush den Kampf bzw. den Krieg gegen den Terrorismus zum „zentralen Organisationsprinzip“ erhebt. In seiner Rede vom 29.1.2002 vor dem US-amerikanischen Kongress stellt er programmatisch fest : „Our war on terror is well begun, but it is only begun. “ und formuliert als Leitvorstellungen und oberste Leitziele für seine Politik:

“History has called America and our allies to action, and it is both our responsibility and our privilege to fight freedom´s fight. Our first priority must always be the security of our nation, and that will be reflected in the budget I send to Congress. My budget supports three goals for America: We will win this war; we´ll protect our homeland; and we will revive our economy. ”

Auf die Sicherheit der USA und die Neubelebung der Wirtschaft richtet er demnach in seiner Rede alle gesellschaftlichen Kräfte aus. Im Kampf gegen das Böse („evil is real, and it must be opposed“) schreibt er den USA sendungsbewusst - abweichend von Al Gores „Rettung der Erde“ - als neue historische Aufgabe zu:

„In a single instant, we realized that this will be a decisive decade in the history of liberty, that we´ve been called to a unique role in human events.”

Neue Feindbilder für die Menschheit

Die Autoren des Manifestes „Brücken in die Zukunft“ sehen Huntingtons Theorie vom Kampf der Kulturen als einen Versuch an, das Feindbild, das durch Beendigung des kalten Krieges verloren gegangen ist, durch ein neues zu ersetzen. Die kulturell und religiös bedingten Unterschiede würden von Huntington zum Ermöglichungsgrund für Ausgrenzungen hochstilisiert, die den Kern eines Jahrtausende alten Paradigmas zum Aufbau und Stabilisierung von Feindbildern ausmachen. Sie räumen ein, dass der „Feind“ ein bedeutsames Werkzeug der Macht ist, ohne das „kaum irgendwelche Führerpersönlichkeiten“ herrschen konnten. Für das 21. Jahrhundert plädieren sie für eine Neubewertung und für einen Paradigmenwechsel hinsichtlich des Feind-Konzeptes. Der „Feind“ dürfe nicht länger ein Individuum, ein Staat, eine Kultur oder eine Religion sein, sondern müsse vielmehr in den gemeinsamen Bedrohungen der Menschheit durch weltweit verbreitete Armut, durch ansteckende Krankheiten, durch Massenvernichtungswaffen, durch Verbreitung von Handfeuerwaffen, durch wachsende Kriminalität, durch Drogenmissbrauch und durch andere Menschheitsplagen gesucht und „bekämpft“ werden.
In dem Terroranschlag vom 11.September 2001, den sie auf das Schärfste verurteilen, vermuten die Autoren allerdings ein tragisches Anzeichen für Bestrebungen, einen Kampf der Kulturen zu realisieren:

„Wer diese Anschläge befahl, sähe es sicher gern, wenn die Theorie vom Kampf der Kulturen wahr würde. Es wäre sein ultimativer Erfolg.“

Nach den US-Angriffen auf Afghanistan strahlte der Fernsehsender El Dschasira des Golfemirats Katar ein Video mit einer Erklärung des mutmaßlichen Terroristenführers Osama Bin Laden aus, die diese Vermutung des Manifestes erhärtet. In dem Video versucht Bin Laden die Anschläge am 11.September 2001 durch ein religiöses Letztbegründungsargument zu legitimieren, indem er die Attentäter als „Speerspitzen des Islams“ heroisiert, die von Gott gesegnet seien, und Gott selbst als den eigentlichen Verursacher angibt: „Da ist Amerika, von Gott getroffen an einer seiner empfindlichsten Stellen. Seine größten Gebäude wurden zerstört, Gott sei Dank dafür.“

Die Anschläge deutet Bin Laden als Reaktion auf die Erniedrigung und Entwürdigung, die islamische Glaubensgemeinschaften seiner Auffassung nach seit 80 Jahren - von der Weltöffentlichkeit kaum beachtet - erführen: „Ihre Söhne werden getötet, ihr Blut wird vergossen, ihre Heiligtümer werden angegriffen, und niemand hört es und niemand nimmt Notiz.“ Auch den „Krieg gegen den Terrorismus“ als Gegenreaktion auf den Anschlag deutet er als weiteres Unterdrückungsinstrument der USA gegen den Islam und ruft zum Kampf der gläubigen Moslems gegen die ungläubigen Unterdrücker auf:

„ Jeder Moslem muss danach drängen, seiner Religion zum Sieg zu verhelfen. Der Sturm des Glaubens ist gekommen. Der Sturm der Veränderung ist gekommen, um die Unterdrückung von Mohammeds Insel auszumerzen, Friede sei mit ihm.“

Erfüllte sich seine Forderung, dann bestünde der „ultimative Erfolg“ des Terroranschlag am 11.September 2001 in einem weltweit sichtbaren Auftakt zu einem von Bin Laden und seinen Anhängern intendierten „Heiligen Krieg“, der zusammen mit dem „Krieg der USA und ihrer Verbündeten gegen den Terrorismus“ Huntingtons Theorie vom Kampf der Kulturen eine gewisse Bestätigung liefern würde.

Überwindung der Institution des Krieges durch Weltinnenpolitik ?

"Der Mensch hat ständig versucht, Gewalt und Krieg mit dem Vorgeben unvermeidlicher Selbstverteidigung
zu rechtfertigen. Es galt als ausgemachte Regel, die Gewalt des Angreifers könne nur durch überlegene
Gewalt des Verteidigers abgewehrt werden. So sind die Menschen in der ganzen Welt in einen irrsinnigen
Rüstungswettlauf hineingeraten, und noch ist nicht zu erkennen, wann die Zeit gekommen sein wird, um das Schwert mit dem Pflug zu vertauschen."
Mahatma Gandhi

"Ich mache aber mal die Fiktion, die Phantasie, in tausend Jahren werde es noch eine Menschheit geben, die sogar noch etwas von der Geschichte weiß. An wen, wenn es ein einziger Mensch in unserem Jahrhundert ist, wird man sich positiv erinnern ? So würde ich sagen: Mahatma Gandhi, der vorgeführt hat, daß man politische Ziele gewaltlos erreichen kann."
Carl Friedrich von Weizsäcker

Der Kulturphilosoph Arthur Koestler beginnt sein Buch „Der Mensch – Irrläufer der Evolution -Eine Anatomie der menschlichen Vernunft und Unvernunft“ mit den Worten:

„Wenn man mich nach dem wichtigsten Datum in der Geschichte und Vorgeschichte der Menschheit fragte, würde ich ohne Zögern den 6. August 1945 nennen. Dafür gibt es einen einfachen Grund. Seit dem Heraufdämmern seines Bewußtseins bis zu diesem Augusttag des Jahres 1945 mußte der Mensch mit der Aussicht auf seinen Tod als Individuum leben; seit dem Tag aber, an dem die erste Atombombe über Hiroshima den Himmel verdunkelte, muß er mit der Aussicht auf seine Vernichtung als Spezies leben.“

Die durch die Hiroshima-Atombombe nur symbolhaft angedeutete Möglichkeit einer Selbstvernichtung der Menschheit entwickelte sich durch die Anhäufung von Massenvernichtungswaffen beim Wettrüsten während des kalten Krieges von 1945 – 1989 zu einer realisierbaren Option, die auch nach der Beendigung des kalten Krieges fortexistiert. In den ökologischen Bedrohungen durch eine sich abzeichnende Klimakatastrophe, durch eine Verringerung der Ozonschicht als Schutzschild gegen die lebenszerstörenden UV-Strahlen, durch Umweltgifte und durch eine insgesamt menschenverursachte ökologische Belastung, die die ökologische Tragfähigkeit der Erde im Hinblick auf eine Nachhaltigkeit bzw. eine selbstregulierte Erholung bereits überschritten hat, wuchs während dieser Zeit eine weitere Gefahr heran, die langfristig das Weiterleben und erst recht das Wohlleben nicht nur der Menschheit, sondern auch der Mitwelt in Frage stellt.

Der Friedensforscher Dieter Lutz führt in seinem Vortrag zu Ehren des 85.Geburstages von Carl Friedrich von Weizsäcker aus:

"Wer eigentlich hat angesichts der Fülle der im ausgehenden 20.Jahrhundert zu bewältigenden und im friedensgefährdenden Sinne existentiellen und grenzüberschreitenden Probleme noch den Überblick über ihre Gesamtheit und Komplexität? Von der "Überbevölkerung" bis zum "Waldsterben"? Von der Globalisierung bis zur Massenarbeitslosigkeit? Vom Welthunger bis zur Armutsmigration? Von der Klimaveränderung bis zum "Ozonloch"? von der Desertifikation bis zum Artensterben ? Vom kalkulierten Super-GAU bis zum Terrorismus mit Massenvernichtungsmitteln? Vom Krieg um Wasser" bis zur "ethischen Säuberung" ? Vom Rüstungsexport bis zum "Fundamentalismus" Von der Veränderung des Menschenbildes durch zivile Technologien bis hin zur Mißachtung der Menschenwürde durch sogenannte Exotische Waffen? ....
... Stehen wir am Vorabend von Destruktion und Vernichtung? Leben wir am Vorabend von Umbruch und Revolution? Was wird der nächste Tag bringen? Die Apokalypse? Den friedlichen Bruch und Umbruch? Oder bleibt angesichts von Dilettantismus, Komplexität und Zeitknappheit nur noch das Durchschlagen des gordischen Knäuels, also das Schwert des Alexander?
- Also Krieg? Und immer wieder Krieg?"

Der durch den Vortrag von Lutz geehrte Quantenphysiker, Philosoph und Friedensforscher Carl Friedrich von Weizsäcker versucht mit einem großen Teil seines Lebenswerkes den Bedrohungen der Menschheit durch Förderung eines Bewusstseinswandels entgegenzuwirken. Frieden, Gerechtigkeit und Bewahrung der Schöpfung bzw. der Lebensgrundlagen bilden seiner Auffassung nach im planetarischen Zusammenhang die drei wichtigsten Bedingungen, unter denen ein Überleben der Menschheit langfristig nur möglich ist. Ein wesentliches Ziel seiner Arbeit ist es, den Bewusstseinswandel in Richtung auf die Realisierung dieser drei Ideen, insbesondere auch als Interdependenzgeflecht, zu fördern und dabei politische und religiöse Institutionen für die Arbeit an der Realisierung dieser Werte zu gewinnen.

In seiner Rede „Bedingungen des Friedens“ von 1963 anlässlich der Verleihung des Friedenspreises des deutschen Buchhandels prägte er das Wort „Weltinnenpolitik“, das er in seiner Studie über Wirtschaft, Gesellschaft und Kriegsverhütung als Leiter des Max-Planck-Instituts zur Erforschung der Lebensbedingungen der wissenschaftlich-technischen Welt in Starnberg unter dem Titel „Wege in der Gefahr“ wie folgt erläutert:

„Es ist zunächst deskriptiv, nicht normativ gemeint. Es bezeichnet eine sich ausbreitende Wahrnehmungsweise weltpolitischer Vorgänge, eine entstehende Bewußtseinsebene. Weltinnenpolitisch denkt, wer politische Vorgänge so beurteilt, als seien sie Innenpolitik.“

Der Begriff „Weltinnenpolitik“ überwindet die klassische Trennung von Außen- und Innenpolitik souveräner Staaten und verdichtet deren Beziehungen auf einer neuen integralen Ebene zu einer unauflösbaren Verflechtung, die das politische Geschehen auf dem Planeten Erde als Ganzes in den Blick nimmt. Damit greift von Weizsäcker einen Gedanken auf, den Immanuel Kant in seiner „Idee zu einer allgemeinen Geschichte in weltbürgerlicher Absicht“ bereits vorgedacht hat.

Kants geschichtsphilosophische Betrachtungen unterstellen metaphysisch eine „Naturabsicht“, die die Menschengattung durch die Geschichte auf einen „weltbürgerlichen Zustand“ hin zutreibt, in dem das Zusammenleben der Staaten durch eine vollkommene Verfassung geregelt sein wird und erst dadurch eine vollkommene Verfassung auch das Zusammenleben der Individuen innerhalb eines Staates regeln kann. Dieser weltbürgerliche Zustand bildet nach Kants fortschrittsoptimistischer Geschichtsauffassung die Voraussetzung für das eigentliche Ziel der Menschheitsentwicklung :

„Man kann die Geschichte der Menschengattung im großen als die Vollziehung eines verborgenen Plans der Natur ansehen, um eine innerlich- und, zu diesem Zwecke, auch äußerlich-vollkommene, Staatsverfassung zu Stande zu bringen, als den einzigen Zustand, in welchem sie alle ihre Anlagen in der Menschheit völlig entwickeln kann.“

Von solch einer zukunftsoptimistischen Geschichtsbetrachtung ist von Weizsäcker allerdings weit entfernt. Ihn bedrückt viel mehr die Überlebensfrage der Menschheit. Die Weltpolitik des Systems souveräner Mächte im kalten Krieg bezeichnet er in der o.a. Studie als unvollständige Weltinnenpolitik, die auf Grund der bestehenden ideologischen, politischen, wirtschaftlichen und militärischen Konflikte in einem Dritten Weltkrieg enden könnte.

Im Vorwort zu Ulrich Bartoschs Buch „Weltinnenpolitik“, das die „Theorie des Friedens von Carl Friedrich von Weizsäcker“ umfassend darstellt, erinnert sich von Weizsäcker an das Schlüsselerlebnis, das am Anfang seiner lebenslangen Bemühungen um einen Weltfrieden stand. Nachdem er im Februar 1939 von Otto Hahn erfahren hatte, dass die bereits im Dezember 1938 entdeckte Uranspaltung durch eine Kettenreaktion eskalieren konnte und somit prinzipiell eine Atombombe möglich erschien, führte der junge Physiker mit seinem befreundeten Philosophen Georg Picht ein Gespräch, aus dem drei Folgerungen hervorgingen:

 

  1. Wenn Atombomben möglich sind, wird es in der heutigen Menschheit jemanden geben, der sie baut.
  2. Wenn Atombomben gebaut sind, wird es jemanden geben, der sie einsetzt.
  3. Also hat die Menschheit nur die Wahl, entweder sich selbst zu vernichten oder die Institution des Kriegs zu überwinden.

Die Hiroshima-Uranbombe und die Nagasaki-Plutoniumbombe bestätigten die ersten beiden Folgerungen schon sechs Jahre später. Trotz der atomaren Höllen, die diese Ereignisse der Menschheit vor Augen geführt haben, bleibt die dritte Folgerung auch noch für das 21. Jahrhundert eine offene Frage. Sicher ist bislang, dass die Institution des Krieges auch nach Beendigung des kalten Krieges nicht einmal ansatzweise überwunden ist. Alvin und Heidi Toffler zeigen vielmehr in ihrem Buch „Überleben im 21. Jahrhundert“ eine neue Welle von staatlich organisierten Kriegsführungsmöglichkeiten auf, die die Errungenschaften des Informationszeitalters und der Wissensgesellschaft integrieren. Der Politologe Herfried Münkler arbeitet andererseits die Tendenzen zu neuen Kriegen heraus, in denen nicht Staaten und somit öffentliche Gewalt, sondern Warlords, Söldner und Terroristen und somit privatisierte Gewalt die Hauptrolle spielen. Der Terroranschlag vom 11.September 2001 und der von den USA angeführte „Krieg gegen den Terrorismus“ , der Konflikt zwischen dem Staat Israel und den Selbstmordanschlägen der Palästinenser und die politischen Verwirrungen in Afghanistan bilden nur die dramatischsten, von den Medien ins öffentliche Bewusstsein gerückten Beispiele für die mögliche zukünftige Bedeutung des Aufeinandertreffens von privatisierter und öffentlicher Gewalt. Zu der eher wachsenden Bedeutung der Gewalt noch einmal der Friedensforscher Dieter Lutz:

"Es gehört zunehmend zu meiner Aufgabe als Friedensforscher, nicht zum Thema Frieden, sondern immer öfter zum Thema Krieg und zu immer neuen Gewaltakten Vorträge zu halten. Aus dieser Aufgabe ist mittlerweile eine sich wiederholende Pflicht geworden, eine zunehmend unerträgliche und mich oftmals zutiefst deprimierende Pflicht. Gewalt und Krieg - so das Empfinden - sind "normal" geworden. Diesem Empfinden muss widerstanden, ja es muss bekämpft werden." (Dieter Lutz im April 2002).

Da bei einer möglichen Eskalation von Konflikten nach wie vor atomare – aber auch chemische und biologische - Massenvernichtungsmittel zur Verfügung stehen, bleibt die von Koestler thematisierte Selbstvernichtungsmöglichkeit der Menschheit auch im 21. Jahrhundert ein ernstes Problem und die weltinnenpolitischen Hoffnungen auf die Überwindung der Institution des Krieges bleiben nach Beendigung des Kalten Krieges noch genauso utopisch und notwendig wie 1939. Ein „Friede mit friedlichen Mitteln“ - wie ihn der Friedensforscher Johan Galtung fordert, ist auch am Beginn des 21. Jahrhundert noch lange nicht abzusehen.

Unter weltpolitischem Aspekt kann das o.a. Manifest „Brücken in die Zukunft“ als Versuch aufgefasst werden, den von C.F. von Weizsäcker geforderten Bewusstseinswandel in Richtung auf eine vollständige Weltinnenpolitik zu fördern, so dass die weltweite Überwindung der Institution des Krieges darin bestehen könnte, dass Konflikte in Zukunft analog zu vielen realen innenpolitischen Vorgängen „im friedlichen Dialog “ und nicht im „kriegerischen Kampf “ gelöst werden.

Für eine „vollständige Weltinnenpolitik“ müsste die Idee, die dem Manifest zur Folge der Gründung der UNO zu Grunde lag, Realität werden:

„kein Recht durch Macht mehr, sondern nur durch ein System von Regeln, die von allen gleichermaßen akzeptiert werden.“

Weltethos als moralischer Minimalkonsens für das globale Zusammenleben

Da der Terroranschlag vom 11. September 2001 während der Endredaktion des Manifestes „Brücken in die Zukunft“ erfolgte, fühlten sich die Autoren aufgefordert, die Bedeutung des „Dialoges zwischen den Kulturen“ als Gegenkonzept zum „Kampf der Kulturen“ noch stärker hervorzuheben:

„Wir jedoch glauben, dass die tragischen Terrorangriffe vom 11. September 2001 einen Dialog zwischen den Kulturen noch zwingender erfordern.“

 

Das Manifest regt an, den Dialog zwischen den großen Religionen und den gewachsenen Kulturen, die über Jahrhunderte hinweg die Gestaltung des Lebens der Menschen geprägt haben, zur Grundlage einer Weltzivilisation zu erheben, die auf eine Einigung auf gemeinsame moralische Maßstäbe und Werte als Fundament eines globalen Ethos abzielt, ohne die religiöse und kulturelle Vielfalt zu gefährden. Vielmehr sollen die Dialoge eine Öffnung für die Vielfalt von Perspektiven bewirken. Dabei werden ursprüngliche religiöse und kulturelle Bindungen als mit einem weltbürgerlichen Geist vereinbar angesehen. Als entscheidende ethische Fragen, die auf eine Beantwortung drängen, formuliert das Manifest:
•  Auf welcher Grundlage können wir als Menschen auf einer bewohnbaren Erde überleben und unserem individuellen wie unserem sozialen Leben eine humane Form geben?
•  Unter welchen Voraussetzungen kann die menschliche Zivilisation im dritten Jahrtausend gerettet werden ?
•  Welchen Grundprinzipien können die führenden Kräfte und Institutionen der Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Religion folgen? •  Auf welcher Basis kann der Einzelne ein glückliches und erfülltes Leben führen? Als Vorbild für ein gemeinsames Ethos für die gesamte Menschheit und damit als moralische Grundlage für eine noch zu entwickelnde Weltordnung führt das Manifest die Weltethoserklärung an, die Hans Küng – einer der Autoren des Manifestes - für das Parlament der Weltreligionen von 1993 in Chicago als ethischen Minimalkonsens zwischen den Weltreligionen verfasste. Die beiden Grundforderungen
•  Jeder Mensch muss menschlich behandelt werden, •  die Goldene Regel (Was du nicht willst, das man dir tut, das füg auch keinem anderen zu) und die „vier unverrückbaren Weisungen“ als Verpflichtungen auf eine Kultur
•  der Gewaltlosigkeit und der Ehrfurcht vor allem Leben
•  der Solidarität und einer gerechten Wirtschaftsordnung
•  der Toleranz und eines Lebens in Wahrhaftigkeit
•  der Gleichberechtigung und der Partnerschaft von Mann und Frau finden sich in säkularisierter Form auch in dem Vorschlag wieder, den der InterActionCouncil, - eine Vereinigung ehemaliger Staatschefs wie Jimmy Carter, Michail Gorbatschow, Helmut Schmidt u.a.m., die über globale Fragen beraten, - bereits 1997 an die UN-Generalversammlung und an die Weltöffentlichkeit richtete und die von Kofi Annan als „nötig und höchst willkommen“ begrüßt wurden.

Mit dem Engagement für einen Dialog der Kulturen verfolgt das Manifest das Ziel, die Verwirklichung eines Weltethos zu fördern und erhebt z.B. die Forderung: „Das mächtige Land, der Unternehmer, der Politiker und der Medienmensch- sie alle sind gefordert, einem Weltethos Beachtung zu schenken, denn sie sind eindeutig Teilhaber am gesamten Planeten.“

Balance oder Zerstörung – ein Plädoyer für eine weltweite ökosoziale Marktwirtschaft

F.J. Radermachers Buch "Balance oder Zerstörung" entwickelt die Vision einer zukunftsfähigen "ökosozialen Marktwirtschaft als Schlüssel zu einer weltweiten nachhaltigen Entwicklung" , die an Carl Friedrich von Weizsäckers Anregung zu einer „Weltinnenpolitik“, an Ernst Ulrich von Weizsäckers „Erdpolitik“ und „Faktor 4“, an Hans Küngs Weltethosidee und an Al Gores „Wege zum Gleichgewicht“ anknüpft. Die Notwendigkeit einer Weltinnenpolitik begründet er wie folgt :

„In Zeiten einer globalisierten Ökonomie sind die sozialen, kulturellen und ökologischen Nöte rund um den Globus nur noch als Themen einer Weltinnenpolitik beherrschbar. Die Kontrolle über die Regelwerke der Weltökonomie wird dabei zu einer entscheidenden Frage.“

Radermacher plädiert dafür, dass die „Regelwerke der Ökonomie“ nicht als Letztbegründungsinstanz fungieren dürfen, sondern von übergeordneten „weltinnenpolitischen“ und „weltethischen“ Regelwerken kontrolliert und gezähmt werden müssen. Unter ethischen Gesichtspunkten gehört dazu seiner Auffassung nach ein Weltethos, das die Bewahrung der Natur in Form einer nachhaltigen Entwicklung und damit auch die Interessen zukünftiger Generationen vertritt. Die Kontrolle über die Regelwerke der Weltökonomie durch eine zukunftsfähige Kopplung der weltweit operierenden Institutionen erweise sich als die entscheidende Machtfrage auf diesem Globus und sei „der Dreh- und Angelpunkt für die Ermöglichung einer nachhaltigen Entwicklung“.

Den gegenwärtigen Zustand des Weltsystems bezeichnet Radermacher als globale Apartheid , da die sozialen Ungleichheiten noch viel größer sind als in Kolonial- oder Apartheidregimen. So müssen z.B. 2 Milliarden Menschen mit weniger als 2 Dollar pro Tag auskommen. Andererseits verfügen die fünfhundert Reichsten auf der Welt über das gleiche Kapital wie drei Milliarden Menschen, also die Hälfte der Menschheit. Über das weltökonomische Design erfolge eine Vorteilnahme des Nordens durch Export massiver Umweltbelastungen, sozialer Ausbeutung und Zerstörung kultureller Vielfalt zu Lasten der Armen, von denen 8,8 Millionen pro Jahr, also 24 000 pro Tag, verhungern, die im reichen Norden kaum eine Reaktion bewirkten. Radermacher hebt in diesem Zusammenhang hervor, dass Südafrikas Präsident Thabo Mbeki beim Welternährungsgipfel in Rom im Juni 2002 anmerkte, dass bei dem kurz zuvor erfolgten NATO-Russland-Gipfel kein Regierungschef der großen Industrienationen gefehlt habe, beim Ernährungsgipfel fast alle, und zitiert Mbeki mit den Worten: „Ich nehme an, dass achthundert Millionen Hungernde für sie kein wirklich ernstes Problem sind.“

Auf dem Hintergrund der hinlänglich bekannten Weltprobleme Bevölkerungsexplosion, Hunger und Elend, korrupte Eliten, Betrug, Kriminalität, Terrorismus, Ressourcenübernutzung und Mitweltzerstörung, bei der die Ressourcenströme seiner Auffassung nach in skandalöser Weise von den Armen zu den Reichen verlaufen, untersucht Radermacher mit Szenarien die zukunftsbedeutsame Frage, in welche Richtung die von der neoliberalen Wirtschaft dominierte Globalisierung sich möglicherweise in den nächsten Jahrzehnten entwickeln kann. Dabei unterscheidet er vier mögliche Zukunftsszenarien für das 21.Jh:

Szenario A:
das heutige aktuelle neoliberale WTO-dominierte Regime der Weltökonomie, das sich durch ein hohes weltweites ökonomisches Wachstum auszeichnet und die Freiheitsrechte als Zielvorstellung hochhält, das aber dabei eine zunehmende soziale Spaltung in Nord und Süd und eine Zerstörung der Umwelt in Kauf nimmt und das große Defizite im sozialen u. kulturellen Bereich aufweist. Radermacher bewertet das gegenwärtige Regime der Weltökonomie als nicht zukunftsfähig.

Szenario B:
Verfolgt eine Entwicklung des gegenwärtigen neoliberalen Regimes in Richtung auf eine Erweiterung von Sicherheitsarchitekturen mit massiven Sicherheitsmaßnahmen zu Lasten der bürgerlichen Freiheitsrechte. Die Erweiterung der Sicherheitsarchitekturen und die Einschränkung der Bürgerrechte glaubt Radermacher seit dem 11.9.2001 im Kampf bzw. im Krieg gegen den Terrorismus bereits feststellen zu können. Zu den massiven Sicherheitsmaßnahmen könnte am Ende solch einer Entwicklung im extrapolierten Extremfall die lückenlose Kontrolle der Aktionen der Erdbewohner mit Hilfe einer Überwachung eingepflanzter elektronischer Chips gehören, und zwar mit der Begründung, dass anders die Sicherheit in einer Welt mit dunklen Kräften nicht zu haben sei.

Szenario C:
Mit einer ökosozialen nachhaltigen Marktwirtschaft, die über einen Weltgesellschaftsvertrag, über eine Weltinnenpolitik und über ein Weltethos weltbürgerliche Freiheitsrechte und soziale und kulturelle Menschenrechte zu sichern versucht, präsentiert Radermacher seine Idealvorstellung von einer zukunftsfähigen Weltentwicklung, für die er sich engagiert.

Szenario D: WTO
Das letzte Szenario D knüpft an das Szenario B an und greift die zunehmenden ökologischen Bedrohungen auf . Die Steuerung des Weltgeschehens erfolgt nicht über konsensartige Mechanismen – wie beim Szenario C - , sondern über Macht und Druck, und zwar einerseits der Machtzentren des Nordens gegen die eigene Bevölkerung und andererseits des Nordens als Ganzes gegenüber Süden durch Kontrolle der Rohstoffbasis, durch Zwang zum Kauf höchst effizienter Technologie, die es nur im Norden gibt zum Vorteil des Nordens. Als Gegenreaktion könne die Not des Südens durch Revolutionen und Terror zurückschlagen. Das gegenwärtige neoliberale Weltsystem werde sich über zunehmende Sicherheitsmaßnahmen zu einer Ökodiktatur der Starken gegen die Schwachen entwickeln.

Als Folge des 11. September 2001 befürchtet Radermacher, dass die USA sich unter dem Druck der Ereignisse auf dem Wege von Szenario A nach B bzw. D befinden und nicht nach C. Dieser Entwicklung hält er entgegen, dass seiner Auffassung nach ohne eine weltweit gerechte Ordnung der Kampf gegen den Terrorismus noch mehr Terrorismus erzeugen werde.

Der Beitrag der interkulturellen Philosophie zu einem planetarischen Bewusstsein

Der junge Forschungszweig interkulturelle Philosophie, der mit der Globalisierung nach Beendigung des kalten Krieges zunehmend an Bedeutung gewinnt, geht von der Wahrnehmung aus, dass die zunehmende transkulturelle Verflechtung der Weltgemeinschaft in wissenschaftlicher, wirtschaftlicher, finanz-, verkehrs- und kommunikationstechnischer Hinsicht im Kontrast zu dem Nebeneinander und oft Gegeneinander der gewachsenen gesellschaftlichen, politischen, religiösen und philosophischen Strukturen der einzelnen Kulturen steht. Diesen Kontrast betrachtet die interkulturelle Philosophie als Herausforderung , so dass sie es sich zur Aufgabe gemacht hat, das jeweilige historische Erbe der einzelnen Kulturen aufzuarbeiten und den Dialog zwischen den Kulturen unter dem Gesichtspunkt der Interkulturalität als Voraussetzung für die reale Möglichkeit einer multikulturellen Gesellschaft durch eine theoretische und praktische Grundlegung zu fördern. Die mit dem Dialog verbundene interkulturelle Verständigung sieht die interkulturelle Philosophie als einen philosophischen Beitrag zur Verfolgung der regulativen Idee von einem harmonischen Zusammenleben der Völker an, die in Huntingtons „Kampf der Kulturen“ eine menschheitsbedrohende Alternative hat, und erweist sich dadurch als philosophische Vorläuferin des Manifestes „Brücken in die Zukunft“.

Die Kulturen in ihrer Vielfalt können als Schöpfungen des menschlichen Geistes angesehen werden, die die Naturausstattung des Menschen transzendieren und überformen und dadurch eine von Ort und Zeit unabhängige Lebensgestaltung ermöglichen. Die interkulturelle Philosophie thematisiert nicht nur die jeweils historisch gewachsenen Denk- und Gestaltungsformen, die verschiedenen Deutungs- und Verstehensmuster, sondern sie vergleicht die verschiedenen Erscheinungsformen des menschlichen Geistes unter Berücksichtigung der Sprachprobleme aus intra- und interkultureller Sicht. In der programmatischen Schrift „Philosophie im Vergleich der Kulturen“ lehnt Ram Adhar Mall sowohl den Gedanken einer totalen Kommensurabilität als auch den einer völligen Inkommensurabilität der Kulturen ab und sieht vielmehr in den Ähnlichkeiten und Geistesverwandtschaften - den „Überlappungen“- der Kulturen die Grundlage für eine interkulturelle Kommunikation. Diese interkulturelle Kommunikation müsse laut Mall von der Einstellung getragen werden, dass die Wahrheit“ keinem philosophischen System, weder intrakulturell noch interkulturell, allein gehöre, so dass dementsprechend auch kein Begriffssystem privilegiert werden dürfe. Malls Verständnis nach weist die interkulturelle Philosophie daher auch die Verabsolutierungstendenzen jeder Metaphysik, Religion, Kultur, Logik oder Ethik zurück und versucht dadurch dem Wahrheitsfanatismus fundamentalistischer Strömungen, die in vielerlei Masken auftreten können und die stets mit einem absoluten Wahrheitsanspruch verbunden seien, durch eine erkenntnistheoretische, methodologische, metaphysische, ethisch-moralische und auch religionsphilosophische Bescheidenheit im Umgang mit den traditionsgebundenen Weltanschauungen, denen sie einen relativen Wahrheitsanspruch einräumt, entgegenzutreten. Vor den Gefahren, die mit dem absoluten Wahrheitsanspruch verbunden sind, warnt auch das Manifest „Brücken in die Zukunft“.

Mit der Zurückstellung eines jeden absoluten Wahrheitsanspruchs lehnt die interkulturelle Philosophie nach Mall auch die Illusion ab, von irgendeiner Position aus einen Universalanspruch von Gültigkeitskriterien für gelungene Argumentationen zu erheben, die aufgrund ihres denknotwendigen Charakters von anderen Standpunkten als unmittelbar einsichtig anerkannt werden müssen. Zum Vergleich der Philosophien der einzelnen Kulturen, z.B. der europäischen, chinesischen und indischen, aber auch lateinamerikanischen und afrikanischen, die zunächst einmal auch in ihren großen Unterschieden als solche erkannt und akzeptiert werden müssen, gehöre vielmehr auch ein Vergleich der jeweiligen Argumentationsmuster, die auch historisch und kulturell bedingt seien und in konkreten Argumentationen oft nur in Verbindung mit ebenfalls kulturell bedingten Dispositionen und Sozialisationen auftreten.

Mall plädiert daher für einen moderaten Relativismus, der nicht prinzipiell alles, sondern nur das Prinzipielle relativiert und spricht sich sowohl gegen einen radikalen Relativismus als auch gegen einen Essentialismus , der schnell Gefahr laufe, hinsichtlich des Wahrheitsanspruchs überheblich zu werden , als für die interkulturelle Philosophie nicht annehmbar aus.
Die in Verbindung mit dem moderaten Relativismus geforderte Einübung in intra- und interkulturelle Perspektivenwechsel, die einem epistemologischen Pluralismus gerecht werden möchte, verfolge das Ziel, möglichst jenseits aller kulturellen Zentrismen zu philosophieren, ohne den eigenen Standpunkt aufgeben zu müssen.
Die interkulturelle Philosophie gestehe keinem kulturellen System den Anspruch zu, sich als das universale hermeneutische Subjekt mit transethischer und transkultureller Geltung zu verstehen und wende sich insbesondere auch gegen jede reduktive Hermeneutik, die das Fremde nicht als etwas Selbständiges zu Wort kommen lässt, sondern es entweder den eigenen Verstehensmustern anpasst und dadurch verändert, ehe sie es zu verstehen versucht oder gar stufentheoretisch in ein kulturell bedingtes starres Schema presst. Im Kontrast zu einer reduktiven Hermeneutik vermeide eine interkulturelle Hermeneutik eine metaphysische Vorentscheidung in der Wahrheitsfrage und konzentriere sich auf den symmetrischen Anspruch von Verstehenwollen und Verstandenwerdenwollen.
Die von der interkulturellen Philosophie bevorzugte Methode ziele nach Mall auf eine interkulturelle Hermeneutik mit analogischem Charakter, die dadurch charakterisiert sei, dass sie jede Verabsolutierung vermeidet und totale Identitäten ebenso wie totale Differenzen als Ideologismen entlarvt. Der Verstehensprozess soll zwischen den verschiedenen Denkmustern und dadurch zwischen den zugehörigen verschiedenen geistigen Welten vermitteln, indem er nicht von einer radikalen Differenz der geistigen Welten, sondern von Überlappungen ausgeht und daher nach Entsprechungen - Analogien -sucht.

Da die interkulturelle Hermeneutik dem moderaten Relativismus der interkulturellen Philosophie gemäß zunächst von einer Gleichberechtigung der verschiedenen geistigen Welten ausgehe, sei sie Malls Auffassung nach eher mit der Komplementaritätslogik eines „sowohl - als auch“, der ein grundlegender Perspektivenwechsel leichter falle, als mit einer „entweder-oder“ Logik zu vereinbaren, die dazu neige, andere Perspektiven auszuschließen. Malls Auffassung wird durch die moderne Quantenphysik unterstützt, die den klassischen „Welle-Teilchen-Dualismus“ durch solch eine Komplementaritätslogik mit Hilfe wissenschafts- und erkenntnistheoretisch reflektierter Perspektivenwechsel überwindet.

Carl Friedrich von Weizsäcker, der in seinem Buch „Zeit und Wissen“ unter anderem auch die metaphysischen, erkenntnistheoretischen , wissenschaftstheoretischen, insbesondere auch die metalogischen Grundlagen der Quantenphysik reflektiert und insgesamt das Fazit aus seiner Lebensarbeit zieht, nimmt im Einklang mit einer so konzipierten interkulturellen Philosophie ein zentrales weltanschauliches Anliegen des Manifestes „Brücken in die Zukunft“:

„So wie unser Planet ohne biologische Vielfalt nicht überleben kann, ist die kulturelle und sprachliche Mannigfaltigkeit ein Wesenszug der Menschheit, wie wir sie kennen.“

Vorweg, indem er seinen Respekt gegenüber der Pluralität des kulturellen Weltgeschehens in Analogie zum evolutionär gewachsenen Naturgeschehen wie folgt zum Ausdruck bringt:

„Die Vielheit der Kulturen und die Vielheit der Religionen aber ist ein Reichtum. Die Evolution des organischen Lebens erfüllt den Raum, indem, freilich unter Leiden, der Reichtum der Gestalten entsteht: der Garten der Natur. Und die Gestalten im Garten spielen sich so ein, daß sie zusammenleben können. Die menschliche Geschichte erfüllt ihren Raum, freilich unter Leiden, indem der Reichtum der Kulturen und ihrer Selbstdeutungen entsteht: der Garten des Menschlichen. Die Kulturen müssen sich so einspielen, daß sie zusammenleben können. Kein Synkretismus, der ihre Stärken verwischt. Keine Diktatur, die nur eine Gestalt erlaubt.“

Der Respekt vor den historisch gewachsenen Kultur-Gestalten, zu denen auch einander komplementäre Denkmuster gehören, könnte sich weit über den ursprünglichen physikalischen Anwendungsbereich hinaus, auch für ein zukunftsfähiges Philosophieren und für eine zivile Weltgesellschaft als fruchtbar erweisen.

Ganz im Sinne des Manifestes „Brücken in die Zukunft“, das die Forderung erhebt, die Weltgeschichte ohne kulturell dominierende Zentrierungen neu zu schreiben:

„Vielleicht bedeutet Versöhnung im Kontext der Vereinten Nationen, die Geschichte der Menschheit ungeschönt zu erzählen, mit der Vergangenheit ins Reine zu kommen, um eine andere Zukunft zu bauen.“

geht die interkulturelle Philosophie in Abgrenzung zu universalgeschichtlichen Totalkonstruktionen, die die Weltgeschichte in Form von spekulativen Entwürfen von einem verabsolutierenden Standpunkt aus in ein Schema pressen, von einem Anerkennen eines kulturellen Pluralismus des philosophischen Geistes aus und wendet sich damit gegen jede Art von kulturellen Zentrismen.

Zu den Aufgaben einer „Philosophie im Vergleich der Kulturen“ gehört es, die Ethiken der verschiedenen Kulturen einschließlich ihrer Argumentationsmuster, die Ethosformen und die gelebten Moralvorstellungen in einem Dialog der Kulturen im Hinblick auf Gemeinsamkeiten und Unterschiede zu untersuchen und die Gemeinsamkeiten („Überlappungen“) ggf. zu fördern, mit dem auch von dem Manifest „Brücken in die Zukunft“ formulierten Fernziel, dass der moralische Anspruch eines guten Zusammenlebens der unterschiedlichen Kulturen in Zukunft eine Realisierungschance erhält.

Mit Hans Küngs Weltethosidee , die den verschiedenen Weltkulturen gemeinsame Wertvorstellungen beinhaltet und die aus Sorge um eine gefährdete Welt multikulturell begrüßt wurde , liegt eine erste auf einem interkulturellen Minimalkonsens beruhende Formulierung eines „Überlappungsethos“ vor, das von der interkulturellen Philosophie von Anfang an kritisch begleitet wurde und – wie oben dargelegt - als zentraler Bestandteil in das Manifest „Brücken in die Zukunft“ einging.



Planetarisches Bewusstsein, Interkultureller Humanismus, Weltethos, Weltinnenpolitik, Erdpolitik und weltweite ökosoziale Marktwirtschaft als Visionen in der Bildungspraxis für ein Zusammenleben auf dem Heimatplaneten Erde


" Es steht traurig um ein Land, dessen junge Menschen keine Träume mehr haben; noch trauriger aber steht es um eine Nation, in der die Alten den Versuch unternehmen, den Träumen der Jungen den Garaus zu bereiten.“
Brücken in die Zukunft - Ein Manifest für den Dialog der Kulturen
-  Eine Initiative von Kofi Annan

Seit 1992 reflektieren wir im Philosophieunterricht der gymnasialen Oberstufe am Theodor-Heuss-Gymnasium Hagen in Verbindung mit Carl Friedrich von Weizsäckers Aufforderung zu einem „weltinnenpolititischen Denken,“ mit Ernst Ulrich von Weizsäckers „Erdpolitik“ als Antwort auf die ökologischen Herausforderungen, mit Hans Küngs „Weltethosidee“ und seit 1995 im engen Kontakt mit der Gesellschaft für interkulturelle Philosophie, die den Dialog der Kulturen fördert, den Globalisierungsprozess, der in wissenschaftlicher, wirtschaftlicher, finanztechnischer, informationstechnischer, militärischer und politischer Hinsicht den großen Erdball bereits seit längerem als Weltdorf erscheinen lässt.

Die interreligiöse „Weltethoserklärung des Parlaments der Weltreligionen“ und die mit ihr eng verwandte Menschenpflichtenerklärung bilden den Versuch, dem globalen menschlichen Zusammenleben eine moralische Grundlage auch für Wissenschaft, Politik, Wirtschaft, Bildung und die Medien zu geben. Beide Erklärungen sind – wie oben bereits erwähnt - über Hans Küng in das von Kofi Annan initiierte Manifest „Brücken in die Zukunft“ eingegangen.

Da die Weltethosidee in zunehmendem Maße nicht nur weltweit diskutiert wird , sondern in dieser Diskussion die Bedeutung der Bildung eine wesentliche Rolle spielt , liegt es nahe, im Bildungsbereich auch Jugendliche mit diesen Ideen vertraut zu machen und ihre mögliche Bedeutung für ein zukunftsfähiges Weltzusammenleben zu hinterfragen. Die Auseinandersetzungen mit Weltinnenpolitik bzw. Erdpolitik, mit der Weltethosidee und mit dem Dialog der Kulturen können somit zum Bestandteil einer interkulturellen Erziehung werden, wie sie beispielsweise in der Denkschrift der Kommission „Zukunft der Bildung - Schule der Zukunft“, die vom ehemaligen Ministerpräsidenten des Landes Nordrhein-Westfalen und gegenwärtigen Bundespräsidenten Johannes Rau mit den Worten eingeleitet wird: „Wir müssen uns immer wieder fragen, was wir dazu beitragen können, damit junge Menschen als mündige Staatsbürger verantwortungsbewußt unsere soziale Demokratie mitgestalten - tolerant und weltoffen in einer Welt, die immer mehr zusammenwächst“, gefordert und begründet wird, wie z.B.:

„Das Bildungsziel einer europäischen Identität darf nicht zur Verengung auf ein eurozentristisches Weltbild führen. -Für eine bestimmte Kulturtradition universelle Geltung zu beanspruchen, ist nicht durchzuhalten, ein Kulturrelativismus andererseits läßt sich nicht zur Grundlage der alltäglichen pädagogischen Praxis machen. Dieses Dilemma kann durch einen Universalismus im Konsens überwunden werden, zum Beispiel in Form der gemeinsamen Anerkennung unverzichtbarer Grundwerte eines demokratischen Zusammenlebens.“

Einen von der Denkschrift der Bildungskommission geforderten minimalen moralischen „Universalismus im Konsens“ , der die kulturelle Vielfalt nicht gefährdet, sondern im Gegenteil begrüßt, halten die interreligiöse Weltethoserklärung, die vorgeschlagene politische Menschenpflichtenerklärung, die interkulturelle Philosophie und das Manifest „Brücken in die Zukunft“ über den Dialog der Kulturen für erreichbar .

Unter weltanschaulichem Gesichtspunkt lässt sich solch ein minimaler „Universalismus im Konsens“, mit Blick auf die zwischenmenschlichen Beziehungen auch als „Interkultureller Humanismus“ und unter Einbeziehung der nichtmenschlichen Welt als Holismus bezeichnen, auf den die o.a. „Weltinnenpolitik“, die „Erdpolitik“, die Weltethosidee, die interkulturelle Philosophie , das Manifest „Brücken in die Zukunft“ und die zitierte Denkschrift der Bildungskommission zielen.

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